Exchange 2007 - Local Continuous Replication

Inhaltsverzeichnis
  1. So funktioniert es
  2. Weitere Links

Diese Funktion ist mit Exchange 2010 nicht mehr verfügbar ! Siehe Database Availability Groups

Die sicher größte Weiterentwicklung der Exchange 2007 Mailbox/Datenbank-Rolle ist die Funktion "Local Continuous Replication". Viele Administratoren haben eigentlich Angst davor, dass die Exchange Datenbank aus welchem Grund auch immer nicht mehr nutzbar wäre. Eine Wiederherstellung ist zwar eigentlich kein Problem, aber dauert doch eine gewisse Zeit,  in der die Postfächer in dieser Datenbank weder arbeiten noch erreichbar sind.

Daher wurde auch in Newsgroups immer wieder gefragt, ob man mit Exchange auch Postfächer analog zu öffentlichen Ordnern replizieren kann. Manchmal bestand dieser Wunsch, weil Mitarbeiter an wechselnden Orten arbeiten, aber viel mehr war auch hier eine höhere Verfügbarkeit bzw. einfach eine "Kopie" der Vater des Gedanken.

Das "Local Continuous Replication" ist nun ein Weg, eben solche eine Lösung zu schaffen, um im Falle eines Defekts der produktiven Datenbank auf eine Kopie zurückgreifen zu können.

Diese Funktion ist kein Ersatz für ein Backup !
Es ist aber eine legitime Art, eine Kopie der Datenbank für Notfälle bereit zu halten oder diese als Backupquelle zu nutzen um damit die produktiven Festplatten zu entlasten.

So funktioniert es

Zuerst sollten Sie die Seite Exchange Datenbank - ein Blick dahinter gelesen haben, damit ihnen die Zusammenhänge von Datenbank, Speichergruppe und Transaktionsprotokollen geläufig sind. Dieses Wissen ist für die weitere Betrachtung erforderlich.

Exchange 2007 betreibt wie bisher auch eine transaktionsorientierte Datenbank. Dabei werden die Inhalte in einer EDB-Datei gespeichert, während Änderungen in Transaktionsprotokollen landen. Dies dient der Absicherung im Moment eines Ausfalls, damit die Datenbank immer wieder in einen konsistenten Zustand versetzt werden kann. Exchange organisiert dazu die Datenbanken mit den EDB-Dateien in Speichergruppen, welche die Transaktionsprotokolle definieren.

Zur Einrichtung des "Local Continuous Replication" wird nun zu einer Datenbank samt Speichergruppe einfach eine "Kopie" definiert. Bei der Einrichtung der Kopie muss ein Pfad für die kopierte Datenbank und die verbundenen Transaktionsprotokolle angegeben werden. Exchange kopiert danach die Datenbank in diesen Pfad und führt in der Folge alle Transaktionen nach.

Um die Kopie sinnvoll einzusetzen sollten Sie für jede Datenbank eine eigene Speichergruppe anlegen. Mit Exchange 2007 ist es ja möglich, bis zu 50 Datenbanken in 50 Speichergruppen (Max 5 Datenbank je Speichergruppe) anzulegen.

Eine "Lokal Continuous Replication" auf einen UNC-Pfad ist entgegen früheren Aussagen in der Betaversion nicht möglich. Es muss ich also um eine lokale Disk handeln. Allerdings sind natürlich auch per iSCSI oder SAN, USB o.ä. angebundene Festplatten als "lokal" anzusehen.

Fällt nun die produktive Datenbank aus, so kann relativ einfach die Sicherungskopie als "produktiv" eingetragen werden. Der Betrieb kann nun weiter gehen. Sie können natürlich diese Kopie auch auf einer anderen entfernten Festplatte ablegen (iSCSI, SAN etc.), so dass sie beim einem Brand zwar ihren Server verloren haben, aber mit einem Desaster Setup auf einer Ersatzhardware sehr schnell wieder produktiv sein können (wenige Stunden). Nebenbei reduzieren Sie auch den Datenverlust, wenn z.B.: ihr Backup um 22:00 uhr läuft und der Server erst mittags am Folgetag ausfällt.

Weitere Links